Einer aktuellen Auswertung von Cushman & Wakefield zufolge hat der Flächenbestand in Einkaufszentren im ersten Halbjahr 2017 europaweit auf 160,8 Millionen m2 betragen. Der Neuzugang von knapp 1,2 Millionen m2 lag um 11% unter dem Vorjahreszeitraum. Die Bautätigkeit ist durch den zunehmenden Wettbewerb, das sich ändernde Verbraucherverhalten und das Wachstum im Online-Handel beeinflusst. Im ersten Halbjahr 2017 betrug das Fertigstellungsvolumen in Mittel- und Osteuropa 825.000 m2 – verglichen mit 344.000 m2 in Westeuropa. Noch macht Westeuropa aber über zwei Drittel des Gesamtflächenbestandes aus.
Insgesamt wurden europaweit 34 neue Shoppingcenter fertiggestellt, was 84% der neuen Fläche im ersten Halbjahr entspricht. 21 Objekte wurden erweitert. Mit einem Anteil von 48% bzw. 566.000 m2 neuer Shoppingcenterfläche ist die Türkei mit Abstand der Spitzenreiter, gefolgt von Russland mit 186.000 m2 und Italien mit 107.000 m2. Bis Ende 2018 werden weitere 6,8 Millionen m2 Shoppingcenterfläche in Europa fertiggestellt.
In Deutschland betrug der Bestand an Shoppingcenterflächen am Ende des ersten Halbjahres 2017 rund 14,75 Millionen m2 und blieb gegenüber dem Jahresanfang damit unverändert. Im zweiten Halbjahr kommen 46.600 m2 neuer Shoppingcenterfläche hinzu. Das „Loom Bielefeld“ (26.000 m2) und der zweite Bauabschnitt der „Huma Einkaufswelt“ (20.000 m2) wurden im Herbst 2017 bereits eröffnet. Für 2018 erwartet Cushman & Wakefield in Deutschland 132.500 m2 neuer Shoppingcenterfläche (Neubau und Erweiterungen).
„Aufgrund der Entwicklungen im Einzelhandel sind Shoppingcenter derzeit einem starken Wandel unterworfen. Es geht jetzt mehr darum, für den Kunden ein ansprechendes, inspirierendes und erlebnisorientiertes Umfeld zu schaffen, das sich online nicht vollständig nachbilden lässt“, kommentiert Silvia Jodlowski, Autorin des Cushman & Wakefield Reports, die Entwicklungen. „Vermieter reagieren darauf, indem sie bestehende Einkaufszentren erweitern und revitalisieren und einen Mietermix zusammenstellen, der die Bedürfnisse der Kunden vor Ort berücksichtigt. Viele Einkaufszentren integrieren Dienstleistungen und neue Technologien, während die Mieter weiterhin neue Konzepte und Formate testen.” (mh)